Brauchtum Sonnenwende

Die Sonne als Lebensspenderin hat natürlich eine ganz außerordentliche Bedeutung und Aufgabe im Brauchleben. Sonnenwenden sind so verständlicherweise Hochfeste besonderer Art.

 

In mehreren Orten unserer Gemeinde fanden sich Belege für jene Glaubensvorstellung, dass man am Sonnwendtag bereits vor Sonnenaufgang die Kühe melken muss, dass „die Hex´ net dazu kommt“. Abends wiederholt sich dieser Analog, man muss vor Sonnenuntergang die Kühe melken.

 

Zusätzlich verabreicht man dem Vieh am Sonnwendtag eine „Maulgabe“. Jedes Rind erhält eine Handvoll grünen Hafer. Das soll Schutz vor Viehkrankheiten gewähren. Diese Maulgabe muss freilich auch vor Sonnenaufgang verabreicht werden sonst bleibt sie ohne segensvolle Wirkung.

 

Aus dem Wald bringt man Dürrlinge, hebt für das Sonnwendfeuer alte Stallbesen auf und immer wieder ist üblich, eine Puppe zu bauen, in der Art einer „Krautscheucher“.

Das ist die „Sonnwendhexe“, die auf einer hohen Stange mitten im Sonnwendfeuer thront und natürlich dann auch den Flammen zum Opfer fällt.

 

Ouelle: "Grafenschlag Informiert"

von Othmar K. M. Zaubek