Die mißglückte Erlösung beim Guttenberg

Teufelsstein am GuttenbergVon Wielands Richtung Grafenschlag, ist einmal ein Bettler zum nahe gelegenen Guttenberg gekommen. Er sah dort eine Frau am Wegesrand sitzen, die weinte. Der Bettler fragte sie, was sie denn Habe. „Ja, wenn er so gut wäre, zum Guttenberg zu gehen und dort in das Loch, das der verfallene Eingang zur Burg ist, einen Rosenkranz zu werfen.“ Dieser Eingang befindet sich freilich erst im dritten Keller und er dürfe sich auf seinem Weg dorthin nur ja nicht fürchten. Gelingt ihm das und ist er es imstande, ihr den Wunsch zu erfüllen, so ist sie erlöst.

Der Bettler versprach, das zu tun und mutig durchzuhalten. Daher erhielt er auch den Schlüssel zum Schloss. Aber dieses Schloss war schon arg baufällig -„wia er aufgmacht hat, war das Gwölb zum Abafalln“. Im zweiten Raum war es noch ärger, Mörtel und Mauerteile waren bereits heruntergefallen. Vor der dritten Tür „hat er si nimma traut“, verließ also der Bettler der Mut und er kehrte um, „is außi“.

Draußen stand die Frau und weinte noch mehr. „Jetzt bin ich noch unglücklicher, als zuvor.“ Rettung und Erlösung gibt es erst in weiter Ferne. „Schönbach ist jetzt ein Kloster, es wird als solches abkommen. Wenn es wieder aufkommt, dann kann mich erst der erste Geistliche, der in diesem Kloster geweiht wird, erlösen.“

 

Anmerkung: Schönbach war tatsächlich bis in das frühe 19. Jahrhundert Kolster

Quellenhinweis: Othmar K. M. Zaubek

Aufgezeichnet 1993